Die periorale Dermatitis, auch Mundrose genannt, ist eine häufige, nicht ansteckende Erkrankung der Haut im Gesicht. Meist zeigt sie sich rund um den Mund, wobei der Lippenrand oft ausgespart bleibt. Frauen im jungen bis mittleren Erwachsenenalter sind am häufigsten betroffen.

Typische Symptome sind brennender oder spannender Hautausschlag und teils Juckreiz. Häufig entstehen die Beschwerden durch zu viel Hautpflege, eine gestörte Hautbarriere oder den Einsatz kortisonhaltiger Cremes. Ein klarer Befund hilft, die richtige Therapie zu planen.

Die gute Nachricht: Die Erkrankung heilt meist gut aus und bessert sich innerhalb weniger Wochen bei passender Behandlung. Rückfälle sind möglich, besonders wenn alte Pflegegewohnheiten fortgeführt werden. Erste Schritte sind das Meiden reizender Produkte und eine strukturierte Anleitung zur Beruhigung der Haut.

Wichtige Erkenntnisse

  • Die Mundrose ist nicht ansteckend und betrifft vor allem das Gesicht.
  • Brennender, spannender Hautausschlag ist ein typisches Zeichen.
  • Übermäßige Hautpflege und Kortison Cremes gelten als häufige Ursache.
  • Mit richtiger Therapie bessert sich die Lage oft innerhalb Wochen.
  • Rückfälle vermeiden Sie durch angepasste Pflege und Anleitung.

Was ist Mundrose? Die periorale Dermatitis einfach erklärt

Mundrose ist eine häufige, nicht ansteckende Hauterkrankung im Gesicht. Sie zeigt sich meist rund um den Mund in Form von entzündeten Mundwinkeln und kann für Betroffene stark belastend sein.

Nicht ansteckend, aber belastend: Einordnung der Hauterkrankung

Die perioralen Dermatitis gehört zu entzündlichen Hautreaktionen. Die Haut wirkt gerötet und empfindlich. Meist ist die Hautbarriere gestört, was die Beschwerden verstärkt.

Typischer Ausschlag um den Mund mit ausgespartem Lippenrand

Typisch sind Rötungen, kleine rote Knötchen und teils eitrige Pusteln. Betroffene klagen über Brennen, Spannungsgefühle und gelegentlichen Juckreiz.

Der schmale Rand direkt an den Lippen bleibt oft frei. Deshalb erkennt man den Ausschlag am Mund sofort. Häufig breitet sich das Bild symmetrisch auf Kinn, Wangen, Nase oder Stirn aus.

  • Verlauf oft beidseitig; daher auch der Begriff Stewardessen Krankheit.
  • Frauen zwischen etwa 15 und 45 Jahren sind häufiger betroffen.
  • Die Erkrankung ist unangenehm, aber in der Regel nicht gefährlich.

Symptome erkennen: So sieht die periorale Dermatitis auf der Haut aus

Wer Rötungen und punktförmige Erhebungen um Lippen und Kinn bemerkt, sollte die Zeichen kennen. Ein klares Bild hilft, Beschwerden richtig einzuordnen und schnell handeln zu können.

Rötungen, Knötchen, Papeln und Pusteln

Typische Zeichen sind feine Rötungen und trockene Haut mit kleinen roten Knötchen. Manchmal treten auch Papeln und teils eitrige Pusteln auf.

Brennen, Spannen, Juckreiz und Schuppung

Viele Betroffene berichten von Brennen und Spannungsgefühl. Leichter Juckreiz und Schuppung sind ebenfalls häufig.

Betroffene Areale

Der Ausschlag zeigt sich meist rund ums Gesicht, oft symmetrisch.

  • Mund herum (mit charakteristisch freiem Lippenrand)
  • Kinn und Wangen
  • Nase, Stirn und manchmal Augenlider

Abgrenzung zu ähnlichen Erkrankungen

Die Symptome können Akne, Rosazea oder Neurodermitis ähneln. Ein Arzt klärt, ob es sich um einen Hautausschlag wie die perioralen Dermatitis handelt oder um eine andere Ursache.

Periorale Dermatitis: Häufige Ursachen und Auslöser im Alltag

Viele Auslöser im Alltag können die typische Entzündungsreaktion rund um Mund und Kinn begünstigen. Wer die Ursache kennt, kann gezielt Gegenmaßnahmen ergreifen.

Überpflegung und gestörte Hautbarriere: der Teufelskreis der Pflege

Zu viel Pflege und ständiger Gebrauch von fettreichen oder reizenden Produkten schwächen die Hautbarriere. Das führt zu Trockenheit und mehr Reizung.

Betroffene greifen dann oft zu noch mehr Kosmetika. So entsteht ein Teufelskreis, der die Beschwerden verstärkt.

Kortisonhaltige Cremes und Salben: warum sie die Beschwerden verstärken

Kortisonmittel können kurzfristig beruhigen. Langfristig verschlechtern sie aber das Bild und fördern Rückfälle.

Kosmetika, Sonne, Hitze, Wind und Hormonfaktoren als Trigger

Deckende Foundation, starke Sonneneinstrahlung, Hitze oder kalter Wind können als Auslöser wirken. Auch hormonelle Phasen begünstigen Schübe bei Frauen.

Empfindliche Haut und Kontaktirritationen: wer besonders gefährdet ist

Menschen mit empfindlicher Haut, einer Neurodermitis-Vorgeschichte oder Kontaktirritationen haben ein höheres Risiko. Bei stärkerem Ausbruch sind oft auch Nase und angrenzende Areale betroffen.

  • Wichtigste Ursachen: übertriebene Pflege und gestörte Hautbarriere.
  • Externe Auslöser: Kosmetika, Wetter und hormonelle Schwankungen.
  • Risikogruppe: Frauen zwischen ca. 16–45 Jahren und empfindliche Hauttypen.

Diagnose heute: Wie Ärztinnen und Ärzte Mundrose sicher feststellen

Die sichere Diagnose beginnt mit dem genauen Blick auf das Gesicht und einer gezielten Befragung zu Pflegeprodukten. Ärztinnen und Ärzte prüfen das typische Hautbild, insbesondere das freie Lippenband und die charakteristischen Rötungen.

Klinischer Blick und Anamnese der Pflegegewohnheiten

Beim Befund fallen oft Knötchen, Papeln, Pusteln und trockene Stellen auf. Der Verlauf und die genaue Verteilung helfen, die Ursache einzugrenzen.

Wichtige Fragen betreffen die tägliche Produktnutzung, frühere Behandlungen und den Einsatz von kortisonhaltigen salben. Solche Angaben geben oft den entscheidenden Hinweis.

Ausschluss anderer Hautkrankheiten bei Bedarf

Bei unklaren Fällen folgen Tests zum Ausschluss von Akne, Rosazea, Neurodermitis oder Kontaktallergien. Manchmal ist zusätzlich eine Mikrobiologie oder Allergietest sinnvoll.

  • Erkennen des typischen Hautbildes im Gesicht mit freiem Lippenrand
  • Gezielte Fragen zur Pflege und zu Salben in der Vorgeschichte
  • Ausschluss weiterer Hautkrankheit bei atypischem Verlauf

Eine klare Diagnose bildet die Basis, damit die periorale Dermatitis oder perioraler Dermatitis zielgerichtet behandelt werden kann.

Nulltherapie Schritt für Schritt: So durchbrechen Sie den Kreislauf

Der Verzicht auf alle Pflegeprodukte kann den Teufelskreis bei Hautproblemen gezielt durchbrechen. Die Nulltherapie ist ein vorübergehender Verzicht auf Cremes, Salben und Kosmetika. Ziel ist, die Hautbarriere selbst wieder stabilisieren zu lassen.

Start der Pflegepause: Was Sie sofort absetzen sollten

Setzen Sie alle Pflegeprodukte, Make-up und Sonnenschutz ab. Auch kortisonhaltige Cremes sind strikt tabu, da sie Rückfälle begünstigen.

Die ersten Wochen: warum sich die Haut anfangs verschlechtern kann

Zu Beginn wirkt die Haut oft schlimmer. Alte Wirkstoffe bauen ab und die Haut reagiert mit verstärktem Brennen oder Rötung.

Dieser Effekt dauert meist nur kurz. Nach einigen Wochen ist oft eine deutliche Besserung sichtbar.

Sanfte Reinigung ohne Reizstoffe: Wasser und minimale Routine

Reinigen Sie nur mit lauwarmem Wasser. Verzichten Sie auf Seifen, Peelings und aggressive Produkte.

Eine minimale Routine hilft empfindlicher haut: nur Wasser, ggf. ein reizarmes, ärztlich empfohlenes Produkt.

Geduld und Konsistenz: realistische Erwartungen an die Heilungszeit

Die Behandlung braucht Zeit. Planen Sie mehrere Wochen, behalten Sie Geduld und bleiben Sie konsequent.

Bei starken Beschwerden suchen Sie eine ärztliche Behandlung. So vermeiden Sie falsche Anwendungen und schnelle Rückfälle.

  • Konsequenter Stopp aller Pflegeprodukte für mehrere Wochen.
  • Erwartbare Erstverschlechterung, dann Besserung.
  • Nur Wasserreinigung; keine Seifen oder Peelings.
  • Kortison vermeiden; bei Bedarf ärztliche Rücksprache.
SchrittSofort absetzenEmpfohlenes VerhaltenDauer / Hinweis
StartMake-up, Pflegeprodukte, Cremes, SalbenNur lauwarmes Wasser1–2 Wochen: mögliche Erstverschlechterung
FolgeKortisonhaltige MittelÄrztliche Beratung bei starken BeschwerdenBei Bedarf frühzeitig Arztkontakt
RoutinePeelings, Duftstoffe, aggressive SeifenMinimale, reizarme Pflege, falls nötigMehrere Wochen beobachten
ZielTeufelskreis durchbrechenKonstanz und GeduldHeilung in vielen Fällen innerhalb weniger Wochen

Behandlung und Therapie über die Nulltherapie hinaus

Ärztlich begleitete Maßnahmen gehen über die Pflegepause hinaus und helfen bei stärkeren Beschwerden. Ziel ist, die Haut zu beruhigen und die Entzündung gezielt zu senken.

Antientzündliche und antibiotische Cremes: ärztlich verordnet anwenden

Bei Bedarf verschreibt die Ärztin antientzündliche oder antibiotische Cremes und Salben. Diese Mittel lindern Rötung und Knötchen.

Der Gebrauch erfolgt meist nur für Wochen und strikt gemäß Anweisung. So reduziert man Nebenwirkungen und fördert die Heilung.

Wann Tabletten sinnvoll sind und wie lange sie genommen werden

Bei ausgeprägten Verläufen können Antibiotika-Tabletten ergänzend verordnet werden. Die Dauer liegt häufig bei wenigen Wochen.

Erste Fortschritte sieht man oft nach zwei bis vier Wochen. Ärztliche Kontrollen begleiten die Einnahme.

Was strikt zu meiden ist: Kortisoncremes, aggressive Produkte, Rubbeln

Kortisoncremes sind kontraindiziert. Auch aggressive Kosmetika, Peelings und mechanisches Rubbeln verschlechtern das Bild.

Reduzieren Sie die Pflege auf das Nötigste, um die Wirkung der verordneten Mittel nicht zu stören.

  • Nur ärztlich verordnete Cremes oder salben verwenden.
  • Tabletten nur bei klarer Indikation und ärztlicher Überwachung.
  • Aggressive Kosmetika und mechanische Reize vermeiden.
MaßnahmeWannDauerErwartung
Antientzündliche CremeBei mäßiger Entzündung2–6 WochenRötung und Brennen nehmen ab
Antibiotische CremeBei bakterieller Beteiligung2–4 WochenPapeln und Pusteln reduzieren
Systemische AntibiotikaSchwerer Verlauf3–8 Wochen (ärztlich)Deutliche Besserung innerhalb Wochen
PflegeverzichtImmer in AkutphaseMehrere WochenHautbarriere kann sich erholen

Hautpflege nach der Heilung: Rückfälle vermeiden und die Hautbarriere stärken

Mit dem Abklingen der Beschwerden beginnt die wichtigste Phase: eine langfristig reizarme Hautpflege. Setzen Sie auf wenige, gut verträgliche Produkte und vermeiden Sie sofort wieder aggressive Kosmetika.

Weniger ist mehr: einfache, reizarme Produkte für empfindliche Haut

Wählen Sie milde Reinigungsprodukte und eine leichte, unparfümierte Creme (z.B. mit dem Wirkstoff Ectoin). So stärkt sich die Hautbarriere langsam.

Achten Sie bei trockener haut auf feuchtigkeitsspendende, aber minimal formulierte Pflegeprodukte.

Make-up und Sonnenschutz bei empfindlicher Haut richtig einsetzen

Verwenden Sie weniger deckende Foundation und mineralischen Sonnenschutz. Tragen Sie Produkte sparsam und testen Sie neue Produkte zuerst am Unterarm.

Trigger-Management im Alltag: Kosmetika, Wetter, Hormonschwankungen

  • Weniger dekorative Kosmetika reduziert Reizungen um Mund herum.
  • Schutz vor Sonne, Wind und Kälte hilft, Rückfälle zu vermeiden.
  • Beachten Sie hormonelle Phasen und passen Sie die Pflege in diesen Wochen vorsichtig an.
BereichEmpfohlenZu meidenPraktischer Tipp
ReinigungLauwarmes Wasser, mildes SyndetSeifen, PeelingsEin- bis zweimal täglich kurz reinigen
FeuchtigkeitParfümfreie, leichte CremeFettcremes mit vielen DuftstoffenLangsam einführen, Verträglichkeit testen
SonnenschutzMineralisch, ohne DuftStark deckende, ölige FormelnLeichte Schichten, Lippen schützen
Make-upMineralisches Makeup, sparsamDeckende Foundations, ölige ConcealerAbendliche Entfernung gründlich aber sanft

Fazit

Eine realistische Erwartung und konsequentes Management bringen die Haut oft innerhalb weniger Wochen zur Ruhe. Mundrose ist gut behandelbar, die Erkrankung ist nicht ansteckend und betrifft häufig Frauen, teils auch Kinder.

Der wichtigste Regel: übertriebene Pflege reduzieren und kortisonhaltige Mittel meiden. So stabilisiert sich die Hautbarriere und typische Symptome klingen ab.

Bei stärkeren Fällen hilft ärztliche Behandlung. Eine dermatologische Abklärung klärt, ob es sich um perioraler Dermatitis handelt und welche Maßnahmen sinnvoll sind.

Haben Sie noch Fragen? Suchen Sie früh Rat. Mit umsichtigem Alltag und ärztlicher Begleitung bleiben Rückfälle meist kontrollierbar und die haut langfristig geschützt.

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